Wie erkenne ich, ob mein Muttermal auffällig ist?

Ist der blaue Leberfleck bösartig? Habe ich vielleicht schon ein Melanom? Gibt es eine Faustregel, wie ich ein gefährliches Muttermal schnell erkenne?

In unserem Praxisalltag als Fachärzte für Dermatologie, Haut- und Geschlechtskrankheiten begegnen uns viele Fragen dieser Art. Oft herrscht Verunsicherung bei den Patienten.

Ein erster Überblick

Dieser Artikel soll Ihnen helfen, einen ersten schnellen Überblick über das Thema Muttermale zu bekommen. Und: Wir möchten Ihnen in 5 Schritten zeigen, wie Sie selbst auffällige Muttermale erkennen können.

Wichtig vorweg: Dieser Beitrag ersetzt nicht die Diagnose eines Facharztes, sondern dient als erster informativer Überblick. Bei Fragen erreichen Sie uns jederzeit direkt.

Muttermale: Wie entstehen Sie?

Muttermale, auch als Nävi bekannt, sind gutartige Ansammlungen von meist pigmentierten Hautzellen (Melanozyten). Sie können angeboren sein oder sich im Laufe des Lebens entwickeln. Die Anzahl und Größe von Muttermalen werden durch genetische Faktoren beeinflusst, aber auch UV-Strahlung durch Sonnenlicht spielt eine Rolle. Einige Muttermale können sich im Laufe der Zeit verändern, was in der Regel unbedenklich ist, aber in ein Hinweis auf Hautkrebs sein kann, insbesondere bei schneller Veränderung.

Muttermale und Hautkrebs: Wie hängt das zusammen?

Muttermale sind in den meisten Fällen harmlos, aber bestimmte Arten können das Risiko für Hautkrebs, insbesondere das Melanom (schwarzer Hautkrebs), erhöhen. Ein Melanom entsteht, wenn die Melanozyten, die Zellen, die das Pigment in den Muttermalen produzieren, bösartig werden. Besonders wichtig ist die Beobachtung von Veränderungen in bestehenden Muttermalen oder das Auftreten neuer, auffälliger Muttermale. Frühzeitig erkannt, sind viele Formen des Hautkrebses gut behandelbar.

Warum ist Hautkrebsvorsorge so wichtig?

Die Hautkrebsvorsorge ist essenziell, da Hautkrebs eine der häufigsten Krebsarten weltweit ist. Früherkennung spielt eine entscheidende Rolle, da die Heilungschancen bei frühzeitigem Eingreifen sehr hoch sind. Regelmäßige Untersuchungen durch einen Dermatologen und die Selbstkontrolle der Haut helfen, Hautkrebs in einem frühen Stadium zu erkennen und erfolgreich zu behandeln. Besonders Menschen mit vielen Muttermalen, einer familiären Vorbelastung oder häufigem Sonnenbrand in der Vergangenheit sollten regelmäßig zur Hautkrebsvorsorge gehen.

5 Schritte, wie Sie auffällige Muttermale erkennen (ABCDE-Regel)

Die ABCDE-Regel hilft dabei, potenziell gefährliche Muttermale zu identifizieren. Achten Sie auf folgende Merkmale:

Asymmetrie

Ein Muttermal ist nicht gleichmäßig geformt. Die eine Hälfte sieht anders aus als die andere.

Begrenzung

Die Ränder eines Muttermals sind unregelmäßig, unscharf oder ausgefranst.

Color (Farbe)

Es gibt Farbunterschiede innerhalb des Muttermals, wie verschiedene Schattierungen von Braun, Schwarz, Rot, Weiß oder Blau. Mehr als 2 Farben sind schlecht.

Durchmesser

Das Muttermal ist größer als 5 mm (etwa die Größe eines Radiergummis), oder es wächst.

Entwicklung

Das Muttermal verändert sich im Laufe der Zeit in Größe, Begrenzung, Form oder Farbe. Blutungen oder Nässen sind wichtige Hinweise.